8. Kieler TAVI-Symposium
Hotel Kieler Kaufmann | Niemannsweg 10, 24105 Kiel
Veranstalter: medpoint GmbH
Programm
Das 8. Kieler TAVI-Symposium am 26. November 2025 im Hotel Kieler Kaufmann markiert ein besonderes Jubiläum: 17 Jahre kathetergestützter Aortenklappenersatz in Kiel. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Derk Frank und Prof. Dr. Gregor Warnecke vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, hat sich die Veranstaltung als einer der wichtigsten Treffpunkte für Fachärztinnen und Fachärzte etabliert, die sich mit der strukturellen Herztherapie befassen. Die TAVI steht dabei im Zentrum des Programms, das neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, praxisorientierte Workshops und interdisziplinären Austausch miteinander verbindet.
Der Abend beginnt um 17:00 Uhr mit der Begrüßung und Einführung durch die wissenschaftlichen Leiter, gefolgt von einer Session zur CT-Diagnostik. Dr. Jan Horstkotte gibt im 3mensio-Workshop einen Einblick in die entscheidenden Parameter für die Planung und Durchführung einer TAVI. Präzise Bildgebung ist die Grundlage für ein sicheres und erfolgreiches Vorgehen – ein Aspekt, der im Kieler Zentrum seit vielen Jahren konsequent weiterentwickelt wird. Anschließend diskutieren die Klappenkoordinatoren Steffen Wundram und Julia Busche über den organisatorischen Ablauf im TAVI-Netzwerk und zeigen, wie strukturierte Prozesse und interdisziplinäre Zusammenarbeit die Versorgungsqualität verbessern.
Mit dem Vortrag von Prof. Dr. Derk Frank zu den neuen ESC-Leitlinien 2025 steht die TAVI erneut im Mittelpunkt. Er erläutert, wie sich die Rolle des Eingriffs in den neuen Empfehlungen positioniert und welche Konsequenzen sich für die Praxis ergeben. Besonders die Frage nach der Indikationsstellung bei asymptomatischer Aortenklappenstenose oder bei Aortenklappeninsuffizienz wird kritisch diskutiert. PD Dr. Wiebke Sommer erweitert die Perspektive und zeigt in ihrem Beitrag, welche Optionen bei jüngeren Patientinnen und Patienten mit Aortenklappenvitium bestehen – von der Rekonstruktion über die Ross-Operation bis hin zu minimalinvasiven Verfahren. Dabei wird deutlich, dass die TAVI zunehmend auch in Patientengruppen Einzug hält, die noch vor wenigen Jahren als klassische chirurgische Kandidaten galten.
Im Anschluss präsentiert PD Dr. Mohammed Saad den aktuellen Stand der Technik und beantwortet die Frage „Was geht – und was geht noch nicht?“ in der modernen TAVI-Therapie. Themen wie Klappen-Design, Re-Interventionen und Langzeitergebnisse werden anschaulich erläutert. Dr. Constantin Kühl spricht über das periprozedurale Management und den „Krankenhausaufenthalt 2026“. Hierbei werden neue Fast-Track-Konzepte vorgestellt, die den Klinikaufenthalt nach einer TAVI deutlich verkürzen, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen.
Ein weiterer zentraler Programmpunkt ist der Vortrag von Dr. Hatim Seoudy, der die Nachsorge nach der Implantation in den Fokus rückt. Er zeigt, welche Herausforderungen bei Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz und Aortenklappenstenose bestehen und wie eine strukturierte Betreuung die Langzeitprognose verbessert. In der anschließenden Diskussion kommen unter anderem Dr. Lars Ulrich Stracke, PD Dr. Matthias Lutz und Prof. Dr. Jörg Strotmann zu Wort. Sie bringen ihre klinische Erfahrung in die Debatte ein und verdeutlichen, wie unterschiedlich die Anforderungen in verschiedenen Zentren sein können – und wie die TAVI in Zukunft noch effizienter in bestehende Behandlungsstrukturen integriert werden kann.
Das 8. Kieler TAVI-Symposium wird durch praxisnahe Workshops ergänzt, die sich an Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung ebenso richten wie an erfahrene interventionelle Kardiologinnen und Kardiologen. Hands-on-Sessions, Live-Demonstrationen und der kollegiale Austausch bilden den Kern des Konzeptes. So wird das Symposium nicht nur zu einem Ort des Wissenstransfers, sondern auch zu einer Plattform für interdisziplinäre Begegnungen.
Mit seinem klaren Fokus auf Innovation, Leitlinien und klinische Praxis spiegelt das 8. Kieler TAVI-Symposium den Wandel der strukturellen Herzmedizin wider. Es zeigt, wie weit die Technik in den letzten 17 Jahren gekommen ist und welche Perspektiven sich für die kommenden Jahre eröffnen. Die TAVI steht sinnbildlich für eine Medizin, die sich stetig weiterentwickelt, ohne ihr Ziel aus den Augen zu verlieren: die bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten.
Prof. Dr. Gregor Warnecke