Seltene Nierenkrankheiten – die stille Gefahr

Die virtuelle Fortbildungsveranstaltung „Seltene Nierenkrankheiten – die stille Gefahr: Diagnostik, Therapie und interdisziplinäre Perspektiven“ am 25. September 2025 bietet eine einzigartige Gelegenheit, kompaktes, praxisnahes und wissenschaftlich fundiertes Wissen zu einem hochspezialisierten Thema zu erhalten. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Adrian Schreiber von der Charité – Universitätsmedizin Berlin werden in einem kompakten zweieinhalbstündigen Programm die neuesten Erkenntnisse, innovativen Therapieoptionen und klinischen Erfahrungen rund um Seltene Nierenkrankheiten vorgestellt. Diese Erkrankungen sind oft schwer zu diagnostizieren, verlaufen lange unbemerkt und führen ohne rechtzeitige Behandlung zu schweren gesundheitlichen Folgen. Ziel der Veranstaltung ist es, das Bewusstsein für diese stillen, aber folgenreichen Krankheitsbilder zu schärfen und Ärztinnen und Ärzten konkrete Handlungsempfehlungen an die Hand zu geben.

Der Abend beginnt mit einer Einführung durch Prof. Dr. Schreiber, der die Relevanz von Seltene Nierenkrankheiten im Kontext der modernen Nephrologie erläutert. Im ersten Fachvortrag spricht Prof. Dr. Markus Tölle über das Komplementsystem und seine Rolle als „gefährlicher Verteidiger“. Er zeigt, wie fehlgesteuerte Immunreaktionen die Entstehung bestimmter seltener Nierenleiden fördern und welche diagnostischen und therapeutischen Konsequenzen sich daraus ergeben.

Anschließend stellt PD Dr. Wolfram Jabs praxisnahe Fallbeispiele aus dem klinischen Alltag zu C3-Glomerulopathien (C3G) vor. Diese Erkrankung zählt zu den Seltene Nierenkrankheiten, deren Diagnose besondere Aufmerksamkeit erfordert, da unspezifische Symptome oft zu einer verzögerten Erkennung führen. Die Darstellung realer Fälle verdeutlicht, wie wichtig interdisziplinäre Zusammenarbeit ist, um frühzeitig wirksame Therapien einzuleiten.

Im dritten Vortrag behandelt Prof. Dr. Jörg Latus die IgA-Nephropathie, die paradoxerweise zu den häufigsten unter den Seltene Nierenkrankheiten gehört. Er erläutert aktuelle Erkenntnisse zur Pathophysiologie, stellt moderne Behandlungsstrategien vor und geht auf die Bedeutung einer individualisierten Therapie ein. Hierbei wird deutlich, dass selbst in der Gruppe seltener Erkrankungen große Unterschiede in Häufigkeit und Krankheitsverlauf bestehen.

Darauf folgt PD Dr. Peter Bobbert mit einem Vortrag zur Verbindung von Adipositas und Nierenleiden. Obwohl Adipositas kein klassisches seltenes Krankheitsbild ist, kann sie das Risiko für bestimmte Seltene Nierenkrankheiten erhöhen oder deren Verlauf verschlechtern. Die vorgestellten Studienergebnisse verdeutlichen, wie stark Stoffwechsel- und Nierengesundheit miteinander verknüpft sind und wie wichtig ein ganzheitlicher Behandlungsansatz ist.

Zum Abschluss fasst Prof. Dr. Schreiber die wesentlichen Erkenntnisse des Abends zusammen und leitet eine offene Diskussion. Diese interaktive Phase ermöglicht es den Teilnehmenden, Fragen zu stellen, eigene Erfahrungen einzubringen und gemeinsam mit den Referenten praxisrelevante Lösungsansätze zu entwickeln. Der kollegiale Austausch ist ein zentraler Bestandteil der Veranstaltung, um Wissen nicht nur zu vermitteln, sondern auch in den Kontext der täglichen klinischen Arbeit zu setzen.

Seltene Nierenkrankheiten stellen Mediziner:innen vor besondere Herausforderungen. Sie erfordern ein hohes Maß an diagnostischer Sensibilität, interdisziplinäres Denken und die Bereitschaft, neue wissenschaftliche Erkenntnisse schnell in die Praxis zu übertragen. Die Fortbildung bietet hierfür eine hervorragende Plattform, da sie sowohl Grundlagen als auch komplexe Spezialthemen abdeckt. Für alle, die in der Nephrologie, Inneren Medizin oder angrenzenden Fachgebieten tätig sind, liefert die Veranstaltung wertvolle Impulse, um die Versorgung von Patient:innen mit Seltene Nierenkrankheiten nachhaltig zu verbessern.

Mit ihrer klaren inhaltlichen Struktur, hochkarätigen Referenten und praxisorientierten Ausrichtung ist diese Fortbildung ein Muss für alle, die ihre Expertise in diesem Bereich vertiefen wollen. Die Kombination aus wissenschaftlicher Tiefe, klinischer Relevanz und interaktivem Austausch macht den 25. September 2025 zu einem wichtigen Termin im Fortbildungskalender für Fachleute, die sich der Diagnose und Therapie von Seltene Nierenkrankheiten widmen.