PAIS CARE Berlin

Die medizinische Versorgung von Menschen mit postakuten Infektionssyndromen (PAIS), einschließlich Post-COVID-Syndromen (PCS), stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar, da ein Teil der Betroffenen ein hohes Risiko für einen schweren und chronischen Verlauf hat, es nur wenige Versorgungsstrukturen gibt, eine komplexe Diagnostik erforderlich ist, die Kenntnisse über die Erkrankung noch unzureichend sind und es bisher keine kurative Behandlung gibt.

Der Gemeinsame Bundesausschuss hat dem Rechnung getragen und eine Richtlinie zur intersektoralen und interdisziplinären Versorgung von PCS- und ME/CFS-Patientinnen und Patienten veröffentlicht. Im Rahmen dieses Projekts PAIS Care wollen wir die Versorgung von Patienten mit PAIS verbessern, indem wir in Anlehnung daran die bereits bestehenden Berliner Strukturen für die interdisziplinäre und sektor-übergreifende PAIS-Versorgung innerhalb unserer Netzwerke (Charité Fatigue Centrum, Post-COVID-Netzwerk Charité, Long Covid Netzwerk der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin) nutzen und Betroffene bereits zu Beginn der Erkrankung mit einem strukturierten Diagnostik – und Therapiekonzept in einem Versorgungsverbund aus Praxen der Grundversorgung und Spezialambulanzen umfassend betreuen.

Insgesamt sollen 3.000 Patientinnen und Patienten mit verzögerter Rekonvaleszenz nach Infekt in die Verlaufsbeobachtung eingeschlossen und über einen Zeitraum von bis zu 3 Jahren nachverfolgt werden, um die Wirksamkeit der Versorgungskonzepte zu evaluieren.

Mit der Auftaktkonferenz am 4.12.2024 wollen wir über das Projekt informieren und Projektpartner aus der ambulanten medizinischen Versorgung in Berlin gewinnen.